Wie in Zeitlupe schien die Zeit zu vergehen. Henrys Blick glitt von dem roten Fleck, der sich langsam auf den Fingern seines rechten Handschuhs ausbreitete, zu dem Loch in seinem Arm. Schmerzen spürte er keine. Ich habe einen Schock, sagte er sich. Dann hob er den Kopf und sah, wie ein junger Mann mit eiskalten Augen sein Maschinengewehr so in Anschlag brachte, daß es genau in seine Richtung zielte. Jede Bewegung war gezielt und durchdacht; Henry schien es, als bewege er sich unter Wasser. Er streckte die Hand aus, griff nach der Mündung des Maschinengewehrs und schlug dem Schützen die Waffe ins Gesicht.
Als der Gangster fiel, pochte es einmal heftig in Henrys Wunde, und ein kurzer Schmerz durchzuckte seinen Körper. Dann gewann die Zeit ihr normales Tempo wieder.
Er spürte Vickis Wutschrei eher, als daß er ihn hörte und hatte nicht die Kraft, sich am Antworten zu hindern.
Dyshino hielt seine verletzte Schulter umklammert und sah schreckensbleich zu, wie ein weiterer seiner Männer zu Boden ging. Er war tot, noch ehe sein Körper auf dem Zement aufschlug.
Von allen Regalverstrebungen prallten Kugeln ab.
Einer von Engs Männern lugte, die Venen vollgepumpt mit Adrenalin, hinter einem Gabelstapler vor und verteilte wild grinsend seine Kugeln in die Grobrichtung, in der er Dyshinos Leibwächter vermutete. Bei einigen der anderen Männer galt dieser Schütze als durchgeknallt; er liebte Szenen wie diese, den Lärm, das Chaos, das ganz und gar Unpersönliche des Tötens. Als sei man mitten in einem Videospiel! Welchen Kitzel brachte es denn schon, sich lautlos anzuschleichen und einen einzigen Schuß abzugeben?